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GS federt hinten hart

Begonnen von Tiberius, Oktober 01, 2019, 06:57:26 Nachmittag

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0 Mitglieder und 7 Gäste betrachten dieses Thema.

Tiberius

Hallo !

Ich bin neu in diesem Forum und brauche gleich einmal Rat und Hilfe ;)

Es gibt ein Problem mit der Federung meines GS Pallas (Bj.79, ca.40000km):  Vorne ist alles ok, aber hinten federt der GS eindeutig zu hart. Es fühlt sich etwa so an, als ob das Auto hinten zu hoch wäre. Besonders störend ist das naturgemäß beim Überfahren von Schlaglöchern, Kanaldeckeln, kurzen Bodenwellen etc.
Diese Störung trat allmählich auf: ursprünglich federte der GS ganz hervorragend.
Bemerkenswerterweise lässt sich jedoch das Fahrzeugheck von Hand relativ leicht niederdrücken, weder sind irgendwelche Verhärtungen zu spüren, noch Geräusche zu hören.
Der Höhenkorrektor spricht normal an.
Als erstes tauschte ich die Federkugeln. Die alten hatten nur noch ca. 25 bar , und ich glaubte daher schon, die Ursache des Problems gefunden zu haben. Vor dem Einbau der neuen Kugeln hatte ich sicherheitshalber deren Tarierdruck überprüft und keine Abweichung vom Sollwert (35bar) festgestellt.
Das Ergebnis war jedoch ernüchternd, denn das Federungsverhalten war nun eher noch schlechter als besser.
Auch ein neuerlicher Tausch der Kugeln brachte keine Änderung.
Die Fahrzeughöhe habe ich selbstverständlich genauestens kontrolliert , aber sie ist definitiv richtig eingestellt.
Da ich manchmal den Eindruck habe, als ob die Härte  links hinten  besonders stark spürbar ist, habe ich dann  auch noch den linken hinteren Federzylinder getauscht, abermals ohne Ergebnis.
Weiters habe ich die Anlage mit neuem LHM befüllt und den Filter im Vorratsbehälter gereinigt, sowie eine neue Druckspeicherkugel montiert.
Selbstverständlich habe ich auch den Reifendruck genauestens kontrolliert. Die Reifen selbst (Michelin) sind neu.

Mittlerweile bin ich jedoch mit meinem Latein am Ende und hoffe auf eure Hilfe.
Wer weiß Rat?

Liebe Grüße,
Tiberius 

Günter

Hallo Tiberius,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum und viel Spass.

Ich habe das Problem so, wie du es schilderst, noch nicht gehabt.

Dadurch dass ich eine Kugelfüllanlage für die originalen Stopfen und auch für verschiedene Ventile habe, habe ich viel mit den Drücken experimentiert und sehr gute Schwebeergebnisse erzielt. Bei GS BX GSA und auch CX. Übrigens reichen 25 bar hinten durchaus noch eine Weile aus. Ab 15 bar halte ich es für kritisch.

Das hast du aber alles schon selbst kontrolliert und es wird damit aus der Entfernung schwer. Du hast sicherlich auch nach der Größe der Kugelventile gesehen.


Ich hatte sehr gute Ergebnisse, wenn ich die ganz alten Kugeln, mit der großen Durchflussöffnung genommen habe.

Das Verhalten der Hydraulik ist:

Bei zu hohem Druck wird der Wagen in der Schwingung weicher und die kurzen Hübe wie z. B. ein Kanaldeckel poltern etwas stärker. Immer vorausgesetzt, es ist der richtige Reifendruck auf den Rädern.
Bei zu niedrigem Kugeldruck poltert der Kanaldeckel nicht so sehr, der Wagen ist auch sehr weich, aber er droht bei zu großen Schwingungen in die Gummipuffer einzufedern, quasi in die Endstellung der Federung. Das ist wenig vorteilhaft.
Die korrekten Werte hier noch einmal auf der Homepage. https://www.gs-gsa-ig.de/gs-gsa/GS.GSA%20Werkstatt%20Datenbuch/1980%20GS%20GSA/Citroen%20GS%20GSA%2080%20Hydraulik.htm
Du könntest noch den rechten Federzylinder kontrollieren, vielleicht ist der Stössel gebrochen.

Eine andere Idee:
Ist der Wagen eventuell in der Werkstatt gewesen und die Schwingarme waren runter?


Ich habe es schon erlebt, dass die Schwingarme nach einer Reparatur falsch aufgesetzt wurden und dann stand der hintere Wagen zu hoch.
Falls mir noch etwas einfällt, melde ich mich.
Einen schönen Gruß von
Günter

gsa80

haleluja....
das höhrt sich nicht nach citroen an, lt. fahrkonfor !
das sind am eindeutigsten die federkugeln hinten ! viel spass beim wechseln !
so wie ich das mit bekam im lesestoff, sind diese no orignal eingebaut !?
u.viele km !!
carlo

Tiberius

hallo Günter,

danke für die freundliche Begrüßung  und für deine ausführliche Antwort! :)

Die Durchflussöffnung in der Mitte der Stoßdämpfer ist bei allen hinteren Kugeln, die an meinem GS eingebaut waren bzw. eingebaut sind, dieselbe. Angesichts des km-Standes (ich habe das Auto mit 19000km auf dem Tacho  gekauft) gehe ich davon aus, dass beim Kauf noch die Originalkugeln drinnen waren. Mit diesen war bis vor einem  Jahr  der Federungskomfort auch ganz ausgezeichnet. Möglicherweise haben die mittlerweile verbauten Nachbaukugeln (IFHS) andere Ventilplättchen, aber bekanntlich lassen sich die Stoßdämpfer ja nicht zerlegen, um das nachprüfen  zu können. Die Durchflussöffnung ist jedenfalls dieselbe wie bei den werksseitig eingebauten Kugeln.
Ich habe schon daran gedacht, BX-Kugeln bzw. BX- Komfortkugeln einzubauen, die ja sowohl von der Größe als auch vom Tarierdruck (40bar) kompatibel wären. Ob sie auch in Bezug auf die Stoßdämpfer kompatibel sind, weiß ich leider nicht. Ihre Durchlassöffnung ist jedenfalls größer als jene der GS-Kugeln.
Die Schwingarme wurden übrigens bisher nicht ausgebaut!

Wo liegt also der Hund begraben? Am ehesten sind wohl doch die Kugeln schuld, vermute ich.
Leider habe ich noch keine Adresse gefunden, von wo man Originalkugeln (oder zumindest Komfortkugeln) beziehen könnte. Weißt du mehr?

liebe Grüße,
Tiberius




Lutz-Harald Richter

Zitat von: Günter am Oktober 02, 2019, 01:46:14 NachmittagDas Verhalten der Hydraulik ist:

Bei zu hohem Druck wird der Wagen in der Schwingung weicher und die kurzen Hübe wie z. B. ein Kanaldeckel poltern etwas stärker. Immer vorausgesetzt, es ist der richtige Reifendruck auf den Rädern.
Bei zu niedrigem Kugeldruck poltert der Kanaldeckel nicht so sehr, der Wagen ist auch sehr weich, aber er droht bei zu großen Schwingungen in die Gummipuffer einzufedern, quasi in die Endstellung der Federung. Das ist wenig vorteilhaft.
Grundsätzlich gilt: Hoher Druck - weiche Federung / niedriger Druck - harte Federung / kein Druck - keine Federung. Je mehr Stickstoff in der Kugel ist, desto höher der Druck und umso größer die Federwirkung. Daher haben die sogenannten Komfortkugeln einen höheren Druck als die Normalkugeln. Die Federung ist weicher und mangels adäquater Straffung der Dämpfung, sind die Fahrzeuge damit in der Regel unterdämpft. Aus dem sanften Gleiten wird ein Schaukeln und Schwingen, das manche zwar als komfortabel empfinden (andere werden seekrank), aber die Fahrsicherheit erheblich beeinträchtigt. Haben die Federkugeln im Laufe der Zeit Druck verloren, wird die Federung allmählich und damit für den Fahrer lange Zeit unbemerkt, härter. Das führt zu schlechterem Federungskomfort, aber erst bei nur noch geringem Restdruck auch zu spürbaren Beeinträchtigungen der Fahrsicherheit ähnlich wie bei drucklosen Kugeln.
Bei drucklosen Federkugeln (also auch bei gerissener Membran, dort aber plötzlich) gibt es keinen Federweg. Die Federung ist dann nicht weich, sondern die Räder springen unkontrolliert. Das fühlt sich auf schlechten Straßen zwar ähnlich an wie ungedämpft weich, ist es aber nicht, wie an den heftigen Stößen auf größeren Unebenheiten zu spüren ist. Die Vorderräder drehen dann leicht durch und Geradeauslauf und die Beherrschbarkeit in Kurven sind deutlich schlechter.

Lutz-Harald Richter

Günter

Hallo Tiberius,
wo man Originalkugeln bekommt? Hmmm, ich schätze beim Citroenhändler. Ich selbst hab da noch keine gekauft, weil ich mit den Nachbaukugeln bei allen meinen Fahrzeugen doch sehr zufrieden war. Allerdings hab ich im GS seeeehr alte Kugeln drin, die immer noch gute Arbeit leisten. Die Kugeln haben noch keine Ventilplättchen, also eine große Durchströmöffnung, sieht aus wie ein großer Niet. Ich fahr durchweg mit Originaldruck, eher etwas drunter, Druckspeicher immer mit 65 bar.
Versuch doch mal den Kofferraum etwas zu belasten, mit etwa einem Zementsack oder etwas mehr. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Wagen insgesamt einen besseren Federungseindruck macht. Kann aber auch nur eine persönliche Wahrnehmung sein.
Einen schönen Gruß von
Günter

Tiberius

Zitat von: Lutz-Harald Richter am Oktober 04, 2019, 05:12:38 NachmittagJe mehr Stickstoff in der Kugel ist, desto höher der Druck und umso größer die Federwirkung. Daher haben die sogenannten Komfortkugeln einen höheren Druck als die Normalkugeln

ersteres stimmt, letzteres jedoch nicht.  Der Fülldruck ist bei Normalkugeln und Komfortkugeln derselbe. Steht so nicht nur auf der Kugel angegeben, es kann auch leicht durch Messung mittels Druckmessgerät ermittelt werden. Dass Komfortkugeln ein weicheres Ansprechen der Federung bewirken, kann also nur an entsprechend veränderten Stoßdämpferplättchen liegen.

Falls ich keine O- Kugeln bekomme, werde ich es also mit BX-Komfortkugeln probieren  und euch dann über das Ergebnis berichten...

Tiberius

Roland69

ich hatte vorübergehend CX Kugeln drin, federte sehr gut!

Zur Zeit hab ich vorne noch original Citroen Kugeln und hinten Nachbaukugeln drin - kein Unterschied.

Ich hatte auch schon nachfüllbare Kugeln versucht, die waren aber auch mit ein Wenig mehr Druck nicht besser.

Mein GSA Break federt zur Zeit auch ein Wenig hart, außer ich lade die Werkzeugkiste hinten rein, dann ist es wesentlich besser.

Meine Druckspeicherkugel hat noch 55 Bar Druck, die tausch ich vielleicht nächsten Frühling - - mals sehen.

LG Roland

Jörg Knoch

Guten Abend Roland,

ich frage einfach direkt, bist Du der Roland aus Österreich, der 2 Weber Vergaser für den 1130er Motor hat? einen revidierten und einen Ersatzvergaser?

Wenn ja, ich suche einen 1130 Werber-Vergaser. Unrevidiert würde mir genügen. Ich würde mir den Vergaser selbst reinigen und so weiter.

Ich wäre Dir für eine schnelle Rückmeldung sehr dankbar.

Gruß,

Jörg aus Deutschland

GS Christine

Hallo zusammen,

ich finde das Problem interessant, habe es aber bei meinen GSen nie gehabt.

Wahrscheinlich weil ich - wie Günter passend vorschlug - immer ca. 50 KG Werkzeug (Benzin/Öl) mit im Kofferraum mitfahren lasse.

Dass Komfortkugeln - bei mir vorne eingebaut - nicht unbedingt besser als Original Kugeln sind, dem kann ich nicht widersprechen.
Allerdings erfüllen sie bei mir die Priorität, mich über alle Unebenheiten der Straßen nicht zu informieren.

Schwergängige Achsarmlager können die hinteren Schwingarme arg beeinträchtigen, wobei ich mich bisher noch nicht dazu durchringen konnte, in die Schwingarme hinten Abschmiernippel einzusetzen.

(Bei meinen CXen hatte ich die stets verbaut)

Also, das Fahrzeugheck mit Gewicht zu belasten, halte ich für eine gute Idee.

Grüße Matthis

Tiberius

Hallo,

erstmal danke an alle für die Antworten! An schwergängige Lager habe ich auch schon gedacht, aber im Gegensatz zum CX (und auch BX) ist das beim GS ja eigentlich kein Thema. Außerdem wüsste ich nicht, wo genau die Schmiernippel anzubringen wären. Ich gestehe, dass ich die Hinterachskonstruktion beim GS noch nicht wirklich durchschaut habe...
Auf jeden Fall habe ich jetzt einmal die originalen Kugeln auf den Sollwert  befüllen lassen. Einbauen werde ich sie aber erst im Frühjahr, denn mittlerweile ist der GS schon für die Winterpause stillgelegt.
Im Frühjahr melde ich mich dann wieder.

Liebe Grüße an alle,

Tiberius

Günter

Hi, wurde denn bei den Kugeln der Restdruck gemessen? Und wenn ja, wie hoch war der.
Dir und euch Allen einen gesegneten 1. Advent
Einen schönen Gruß von
Günter

Tiberius

Ja, den Restdruck habe ich selbst gemessen: ca. 23 bar. Ich glaube aber trotz allem, dass es nicht am Fülldruck, sondern an den Dämpfern liegt, deren Qualität bei den Nachbaukugeln offenbar schlechter ist.
Naja, im Frühjahr weiß ich mehr.
Auch ich wünsche dir noch einen geruhsamen Adventsonntagabend!

Tiberius

Tiberius

So, gestern habe ich also meinen GS aus dem Winterschlaf erweckt und endlich die hinteren, neu gefüllten Federkugeln montiert. Ich hoffte, euch heute berichten zu können, ob der GS wieder so federt, wie er eigentlich sollte.
Leider kam es ganz anders.
Nach dem Einbau der Kugeln  ließ sich das Auto nicht mehr starten. Die Batterie ist voll geladen, Anlasser funktioniert, aber der Motor sprang nicht an. Also zunächst getestet, ob Zündfunken vorhanden: positiv! Alle Kerzen herausgeschraubt, Motor war offensichtlich "abgesoffen". Dann Kerzen getrocknet, wieder eingebaut, neuer Startversuch - wieder nix.
Ich weiß dann nicht mehr, welcher Teufel mich geritten hat, dass ich auf die Idee kam, den  Feinfilter am Vergaser zu kontrollieren. Jedenfalls kommt bekanntlich ein Unglück selten allein: Die Verschlussschraube der Filterkammer fiel mir leider aus der Hand , rutschte unter den Vergasersockel und ward nicht mehr gesehen.
Alle Versuche, sie herauszubekommen, scheiterten bisher.
Was tun? Ich habe erstmal den Vergaser abgebaut  und  die Schrauben an den Flanschen der Ansaugrohre entfernt,in der Hoffnung, den Vergasersockel nach oben hin herauszubekommen, was jedoch bislang nicht funktionierte.
Meine Frage ist nun: Muss ich die komplette Ansaugspinne abbauen, um den Vergasersockel freizubekommen??
Die Alternative wäre, die Vergaserschraube dort zu lassen, wo auch immer sie sich jetzt befindet, und einfach eine neue  einzubauen. Aber wo bekomme ich eine solche?

liebe Grüße,
Wolf

(=Tiberius) 

Tiberius

Entwarnung: Die Schraube ist wieder da.  Allerdings musste ich den Krümmer teilweise abbauen, um den Vergasersockel freizubekommen. Darunter hatte sie sich versteckt.
So, jetzt alles wieder zusammengebaut. Morgen neue Kerzen , und dann springt die Kiste hoffentlich an...

Tiberius

Wie heißt es doch so schön: "Was lange währt, wird endlich gut". Nach den ganzen letztlich unnötigen Troubles mit der Vergaserschraube , nach dem Einbau neuer Kerzen und Krümmerflanschdichtungen, rndlich (!) die erste Probefahrt, und was soll ich sagen: mein GS fährt sich wieder, wie es sein soll ! Daraufhin habe ich mir gleich einmal ein Vierterl genehmigt ;))
Der Unterschied zwischen den Nachbaukugeln und den originalen ist tatsächlich gewaltig! Endlich federt die Kiste wieder butterweich. Bin ganz happy ;))

Wolf

chrissodha

Glückwunsch !    Nach all den Unannehmlichkeiten schätze ich mal, das Du den GS erst recht magst.  Und er hat es verdient.....
manchmal hasse ich Citroën.....
aber die Liebe überwiegt