Der GSA
Pallas als Importwagen der DDR nimmt einen erwähnenswerten
Platz in der Geschichte des GSA ein und auch wenn glücklicherweise die DDR
nicht mehr existiert, feierte auch dieser besondere GSA im
Jahre 2009 schon seinen 30sten Geburtstag. |
Wie kam nun der Citroën GSA Pallas in die DDR?
Im Prinzip ganz einfach. Einreise- und
Aufenthaltsgenehmigung besorgen, den GSA auf einem Zug
verladen und ab in die DDR, Mitbringsel auflisten, Grenzkontrolle mit Leibesvisite
nicht vergessen. Na ja, so oder so ähnlich habe ich die Einreise
in die DDR zwar selbst erlebt, aber beim GSA hat dieser
Vorgang etwas anders ausgesehen und vor allem etwas länger
gedauert.
Meine Recherchen und Unterlagen reichen hoffentlich aus, um diese
Geschichte mit Randereignissen hier einigermaßen wiedergeben zu können.
Einen recht herzlichen Dank an Immo Mikloweit, der in den
verschiedensten Funktionen im Hause Citroën beschäftigt war,
und das Kompensationsgeschäft zwischen der DDR und der Firma
Citroën streckenweise begleitet hat. Einen ebenso herzlichen
Dank gilt Herrn Dr. Hans
Christian Herrmann, dessen Zitate diesen Beitrag mit Fakten
bereichern, welche mir bis jetzt nicht bekannt waren.
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Die
indirekten Vorbereitungen einer Handelsbeziehung zwischen
der DDR und der Firma Citroën reichen doch sehr weit zurück.
Das ZK (Zentralkomitee) der SED (Sozialistischen
Einheitspartei Deutschlands) und der Ministerrat der DDR hatten Anfang
der 70er Jahre Beschlüsse gefaßt die PKW-Produktion zu
steigern und zusammen mit Partnern des RGW (Rat für
gegenseitige Wirtschaftshilfe) zu modernisieren. Im
April 1973 lag dem ZK ein Konzept vor, wonach es ein RGW-Einheitsauto geben sollte. Es sollte mit Viertaktmotor aus der
CSSR und Getriebe samt Achsen aus der DDR ausgestattet
sein. Letztlich sollte dieses Auto den Trabant und den
Wartburg ersetzen.
Im Jahre 1973 vereinbarte die DDR mit Frankreich ein
Abkommen über die wirtschaftliche und technologische
Zusammenarbeit.
Dummerweise gab es noch 1975 nur wage Vorstellungen davon, wie
dieses RGW-Auto aussehen sollte, auch war völlig offen,
welches Antriebskonzept (Benzin, Diesel, wieviel PS) dem Fahrzeug
zugeordnet werden konnte.
Eine Präsentation dieses Autos für 1978 wurde durch ein
konfuses Durcheinander im ZK schließlich auf 1980 verschoben.
1977 bezog Citroën ein Büro in Ost-Berlin, um
vor Ort anstehende Gespräche und Vorverhandlungen mit Vertretern der DDR
zügig führen
zu können. Das im Juni 1977 unterbreitete Angebot von
Raymond Ravenel, dem Generaldirektor von Citroën, fand
bereits im September die Zustimmung des Ministerrates der
DDR. |
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Der Vertrag zwischen dem Außenhandelsbetrieb
Industrieanlagenimport (IAI) und Citroën wurde am 8. Juni
1978 unterzeichnet. Es war das größte Geschäft in der
Geschichte der Handelsbeziehungen beider Länder.
Aus dieser
Zeit hört man auch immer wieder Aussagen, es
seien bereits Citroën GS in die DDR exportiert worden. Zu
erklären
ist dies möglicherweise durch eine falsche Interpretation
von Unterlagen im Berliner Bundesarchiv, in denen die Rede
ist von "beschafften GS Fahrzeugen".¹
Auch wurden schon GS mit DDR-Zulassung in der
DDR gesehen und
dokumentiert. Allerdings handelt es sich hier um offizielle
Dienstfahrzeuge der französischen Botschaft in der DDR.
Diese Fahrzeuge, wurden dann in den 80er Jahren mit
einer Sondergenehmigung des KTA (Kraftfahrzeugtechnisches
Amt) über den staatlichen Maschinenbauhandel an Privatbürger
verkauft. Noch 1988 hat ein solcher GS Club Break, Bj.1979,
privat, für 31.500 Mark der DDR, den Besitzer gewechselt.
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Die Vertragsunterzeichnung
am 08. Juli 1978
in Paris zwischen dem
Generaldirektor der
SA Automobiles Citroën,
Raymond Ravenel und
Klaus-Dieter Neubert,
Offizier im besonderen Bereich
der KoKo des Ministeriums für Staatssicherheit,
zuständig für den Industrieanlagen-Import
der DDR.
Anwesend u.A.
Günter Mittag, Mitglied des Politbüros und Sekretär
des ZK der SED
und
Gerhard Beil,
stellvertretender Minister
im Außenhandel der DDR,
sowie Frankreichs
Außenhandelsminister
Jean-Francois Deniau. |
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Parallel zu diesen Gesprächen begannen in der DDR die
Planungen für ein neues Gelenkwellenwerk.
Dafür sollte im Bereich von Zwickau ein Standort gefunden
und erschlossen werden. Die Wahl fiel auf das benachbarte
Städtchen Mosel. Mit Vertragsunterzeichnung im Juli 1978 begannen französische
Firmen mit den Bauarbeiten.
Handlungsgrundlage für die Investitionsentscheidung zur
Gemeinschaftsproduktion waren die Beschlüsse des Politbüros
sowie des Ministeriums der DDR zur Gemeinschaftsproduktion
mit der CSSR. Denn die bisher in der DDR eingebauten
Gelenkwellen, besonders die so genannten
Scharniergelenkwellen des Trabant 601, hatten den
technischen Horizont weit hinter sich gelassen. Die
Haltbarkeit war minimal und betrug im Höchstfall 100.000
Kilometer. Als nachteilig mußten auch die negativen
Antriebseinflüsse im Traktionsverhalten auf die Lenkung und
somit auch auf das Kurvenverhalten beurteilt werden. Die
übertragenen Triebsmomente waren nur für den doch eher leichten
Trabant ausgelegt und für größere Kraftaufnahmen nicht
geeignet. Im Übrigen waren die Kapazitäten im
Gelenkwellenbau für eine benötigte Steigerung der
PKW-Produktion nicht ausreichend.
Letztlich forderte der vorgesehene Viertaktmotor der
Gemeinschaftsproduktion eine neue und bessere Qualität in
der Kraftübertragungstechnik. Jedoch fehlte es nicht nur am
Know-How, sondern zuallererst am entsprechenden Anlagenbau
und den speziellen Werkzeugmaschinen. Deshalb fiel die
Entscheidung für eine Lizenzproduktion in einem noch neu zu
errichtenden Gelenkwellenwerk.
Die zu produzierenden Gleichlaufgelenkwellen waren
eine von Citroën für den Traktion-Avant entwickelte
Spezialität.
Das Politbüro der DDR entschied im November, die
Vorbereitungsarbeiten des gemeinsamen Automobilprojekts (mit
Viertakt-Ottomotor) abzubrechen.
Aus diesem Grund mußte das noch nicht fertig gestellte
Gelenkwellenwerk in den Funktionen umorganisiert werden. Die
künftigen freien Kapazitäten sollten in folgenden Typen
ihren Platz finden: Trabant 601, Saporoshez - ein Kleinwagen
aus der Sowjetunion, Zastava - die Fiatlizenz aus
Jugoslawien und zuletzt in Renault-Fahrzeugen.
Damit war die Lieferfähigkeit des Werkes wieder
ausgeschöpft.
Schon im November 1979 erfolgte in Mosel die Einweihung der
Gesenkschmiede, dem ersten Bauabschnitt, auf einer Fläche von
15.000 Quadratmetern.
Zwischen der DDR und Citroën wurde ein
devisenschonendes Kompensationsgeschäft
(im Westen gern "Joint-Venture"
genannt¹) vereinbart, ähnlich wie es z. B. auch zwischen Volkswagen
und der DDR beim "Golf-Import" gehandhabt wurde,
wobei sich
immer noch das Gerücht hält, daß u.a. als Bezahlung die VW
Werkskantinen von der DDR mit Thüringer Bratwurst beliefert
worden sind.
Durch den an Citroën vergebenen Auftrag für die Planung und
den Bau eines Gelenkwellenwerkes in der DDR war das
Unternehmen in der Lage, Unteraufträge an zahlreiche
französische Betriebe zu vermitteln.
Citroën "bezahlte" dann die in Mosel produzierten Gelenkwellen
mit Valuta. Die erlangte westliche Währung konnte von der
DDR auf dem internationalen Markt weiterverwendet werden, um
westliche Produkte einzuführen. So wurde auch
ein Import von GSA Pallas Fahrzeugen mittels Valuta
möglich.
Wichtig für Citroën war es, ein wirtschaftliches Standbein
hinter dem Eisernen Vorhang zu errichten, um die
Handelsbeziehungen im Ostblock in Zukunft weiter auszubauen.
So gab es zum Beispiel 1984 einen Liefervertrag über
industrielle Ausrüstung in Höhe von 160.000.000 FF und 1986
einen Vertrag zur Lieferung von Ausrüstungsmaterial für das
Zwickauer Werk in Höhe von 72.000.000 FF.
Insgesamt wurden von Citroën bis 1989 Werkzeuge und
Maschinen im Wert von 2 Milliarden FF geliefert.
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Ganz am Rande wurde der BX
16 TRS in Leipzig 1983 getestet und mit der goldenen
Medaille "Für hervorragende Qualität" ausgezeichnet.
Ca. 120 von 2.000 bestellten BX (im blauen Sonderlack eigens für die DDR-Ausführung) wurden ebenfalls importiert. Sie
sind
allerdings nicht an Privatkunden verkauft worden.
Im Bild ein BX 16 TRS aus dem Jahr 1983 mit DDR Zulassung. |
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Durch die allgemeine Verschlossenheit zum westlichen
Klassenfeind vergab die DDR sicherlich ihre größte Chance
sich auf dem Weltmarkt zu platzieren, indem sie den
nachhaltigen Vorschlag von Citroën-Chef Ravenel ablehnte, den
Citroën Visa komplett in der DDR zu produzieren
und ihn dann über das internationale Citroën-Händlernetz zu
vertreiben.¹
Links ein Citroën
Visa 2-Zyl. 26 Kw vom Mai 1980 mit
DDR-Zulassung. |
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Im Gelenkwellengeschäft war es für die DDR von Vorteil,
preisgünstig westliche Technologie zu erhalten, eigene
Produkte dadurch auf dem Weltmarkt zu verkaufen und die
Versorgung der eigenen Bevölkerung mit West-Kraftfahrzeugen
durch Zukauf ein
wenig zu entlasten. Die Wartezeit von der
Fahrzeugbestellung bis zur Auslieferung konnte im eigenen
Land schon mal
weit über 10 Jahre in Anspruch nehmen.
Die Handelsbeziehungen zwischen der DDR und Citroën
sollten selbstverständlich das Entrée für weitere Geschäfte miteinander
sein.
Eine Vereinbarung GSA Pallas von Citroën
einzukaufen hatte es bei der Auftragsvergabe an Citroën, ein
Gelenkwellenwerk zu bauen, allerdings nicht gegeben.
Die GSA wurden seitens der DDR auch nicht direkt bei Citroën-Frankreich geordert. Dieses Geschäft wurde vom MfS (Ministerium für Staatssicherheit) der DDR über ein Büro der
kommunistischen Partei Frankreichs abgewickelt. Diese wiederum
kauften die GSA für die DDR ein und vergaben den
Transportauftrag an die KP-eigene Firma CIFAL (Im- und Export) in
Paris. Die CIFAL arbeitete mit der DDR-Handelsgesellschaft INTRAC
zusammen, die im DDR-Sonderbereich der KoKo (Kommerzielle Koordinierung)
tätig war, welche dann die Fahrzeuge über ihr verstricktes
Außenhandelsnetz in die DDR
exportierte. Die INTRAC, eine der größten
Außenhandelsgesellschaften der DDR, saß bei wohl allen
internationalen Geschäften der DDR in Form von Delegierten
der Staatssicherheit mit am Verhandlungstisch.¹
Der KoKo-Bereich unterlag dem Ministerium für Außenhandel
und arbeitete nicht nach sozialistischer
Planwirtschaftsvorgabe, sondern nach marktwirtschaftlichen
Bedingungen und sollte in erster Linie Devisen für die DDR
beschaffen.
Somit unterlag der GSA-Import mehreren DDR-Außenhandelsunternehmen wie der INTRAC oder der
"Transportmaschinen Export- Import" in 108 Berlin,
Johannes-Dieckmann-Strasse 11-13.
Alle DDR-Unternehmen sowie staatliche Einrichtungen benötigten
zum Abwickeln ihrer Im- und Exporte zwingend staatliche
Außenhandelsunternehmen.
Diese wickelten im NSW (Nichtsozialistischen
Wirtschaftsbereich)
Geschäfte mit DDR-Vertretern ab, die meistens DDR-eigene
oder auch gemischte Unternehmen waren, welche wiederum von SED- bzw.
Stasi-Mitarbeitern (Mitarbeiter des Ministeriums für
Staatssicherheit) weltweit betrieben wurden. Diese
DDR-Vertreter waren dann die Ansprechpartner für die
Unternehmen in den jeweiligen Staaten.
Es gab über 100 Außenhandelsunternehmen mit verschiedenen
Aufgabenbereichen. Sie unterlagen dem Zuständigkeitsbereich
des Ministeriums für Außenhandel. Der zuständige
Staatssekretär in dem Ministerium war
zu dieser Zeit Alexander Schalk-Golodkowski. Er war
der
höchstdekorierte Staatssekretär in der DDR, der u.a. 1979
als verdienter Mitarbeiter des MfS ausgezeichnet wurde und 1980
die Medaille der Waffenbrüderschaft in Gold vom
MfS verliehen bekam.
Selbstverständlich
gab es durch solche Wirtschaftsbeziehungen auch immer mehr
Importfahrzeuge auf den Straßen der DDR. Da
allerdings im Arbeiter- und Bauernstaat wohl mehr Westwagen auf Besuch
unterwegs waren, fielen die Auslandimporte im eingezäunten
Land kaum auf.
Für André Steiner, Professor am Zentrum für zeithistorische
Forschung der Universität Potsdam, ging es der DDR mit dem
Angebot an überteuerten Westfahrzeugen zuerst darum,
Kaufkraft in der Bevölkerung abzuschöpfen.
Am 1. November 1979 erteilte das KTA
(Kraftfahrzeugtechnisches Amt, bis 1980 noch
Kraftfahrzeugtechnische Anstallt) in Dresden dem GSA die
allgemeine Betriebserlaubnis Nr. 01453-1 und vom Ministerium des
Inneren wird die Ausnahmegenehmigung Nr. 37 zu den
Paragraphen 38, 50, 58, 61 und 69 erteilt. Diese betreffen die größte
Nutzleistung (65 PS), den Hubraum, die zul. Nutzlast und die
zul. Achslast vorn und hinten. Der GSA bekam eine
Anhängelast von gebremst 1.000 kg und ungebremst 475 kg
eingetragen. Dies war für den GSA die amtlich besiegelte
Einreise- und Aufenthaltsgenehmigung.
Zur Ausfertigung der allgemeinen Betriebserlaubnis musste
der DDR vom Hersteller kostenfrei ein Musterfahrzeug zur
Verfügung gestellt werden, welches zu diesem Zeitpunkt (wie
unten links im Bild) noch nicht mit den vorgeschriebenen
Schmutzlappen ausgerüstet worden war.
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Danach erfolgte in der DDR der Verkauf der ersten 500 GSA Pallas
Modelle G13-625 mit 48 kw/65 PS.
Die ersten 500 GSA wurden von der IFA
in 1160 Berlin-Oberschöneweide, in der Rummelsburger
Landstraße 110-112 ausgeliefert, welche vom Käufer nicht
selten auch unmittelbar nach Erwerb weiter verkauft wurden.
So wurden die GSA dann auf die ganze Republik verbreitet.
Nicht immer hatte der Käufer beim Neuerwerb eines PKW die Absicht, diesen
Wagen auch zu behalten. Er diente zuweilen auch zur
Finanzierung eines guten Gebrauchten und/oder zum Erlangen
anderer nützlicher Dinge des täglichen Lebens.
Den Vertrieb der GSA in der DDR unterlag dem VEB IFA-Vertrieb,
der für den Käufer bei der Übergabe des Fahrzeugs auch
die Zulassung abwickelte. "VEB-IFA-Betriebe" waren in Kombinaten zusammengefaßte Volkseigene Betriebe mit
verschiedenen Wirtschaftszweigen; VEB=Volkseigener Betrieb,
eine
Rechtsform von Industrie- und Dienstleistungsbetrieben in
der DDR und
der IFA (Industrieverband Fahrzeugbau) - ein Zusammenschluß von Firmen des Fahrzeugbaus in der
DDR. |
Ausgestattet wurden die ersten 500 GSA mit einem Blaupunkt
Radio "Hamburg" oder "Frankfurt".
Es gab kaum Unterschiede zur Serienproduktion bei den in die
DDR exportierten GSA. |
So wurde im Fahrzeugbrief zusätzlich die
Reifengröße "155 SR 15" eingetragen.
Eine Reifengröße 145/15 wurde in der DDR nicht
produziert
und hätte extra für die
Ersatzteilversorgung importiert werden müssen.
Hier aus einem Eintrag von einem 82er DDR-GSA.
Ein verfügbarer Reifen in der Größe
155/15 wurde
von der Firma
Pneumant angeboten,
mit Produktionsstätten in Riesa und
Fürstenwalde/Spree.
Pneumant fertigte ab 1973 Gürtelreifen mit
Lizenz von Kleber. Gehört heute zur
"SP Reifenwerke GmbH" (Dunlop/Goodyear),
die
selbst unter japanischer Leitung stehen. |
Ein paar kleine Abweichungen in den
Ausstattungsmerkmalen sind bekannt.
Das ein oder andere Fahrzeug hatte schon mal einen
Zierstreifen in der Frontscheibendichtung und andere eben
nicht (ich habe selbst einen solchen, garantiert originalen
DDR GSA, von Magdeburg nach Hamburg vermittelt).
Dies ist möglicherweise auf produktionsbedingte
Unaufmerksamkeiten bei der Montage der Fahrzeuge
zurückzuführen (Waren gerade keine anderen Dichtungen da!).
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Die DDR-GSA wurden mit dem kurzen
5-Gang-Getriebe mit der Übersetzung 8:35
ausgestattet, welches
auch im GSA X3 Verwendung findet. Auf dem Rand des
Getriebegehäuses findet sich die Plakette 3016. |
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Auch wurde dem Winterschutzschieber gegenüber
westlichen Fahrzeugen eine zusätzliche Kunststoffmatte
aufgenietet, welche den Schieber vollständig verschließt.
Dies ist letztlich eine Fehlentscheidung gewesen. Wer auch
immer diese Entscheidung traf, hat es möglicherweise gut
gemeint. Der Motor wird in kalter Jahreszeit schneller warm
und auch die Heizung zeigt schneller Wirkung. Vielleicht war
man sich aber nicht so richtig darüber im Klaren, wie weit
die DDR im Osten liegt, denn bei Einsatz dieses Schiebers
kam es nicht selten zur Überhitzung des Motors und daraus
resultierenden Folgeschäden. |
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Der GSA Winterschutz 1979
mit Schaumstoffmatte |
Für die letzten 82er
Modelle
auch
mit glatter Plastikplatte |
Rückseite
des Schiebers |
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Ab 1979 ausgelieferte GSA hatten in der DDR ein braunes
Zulassungssiegel auf dem Nummernschild.
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Einer
der 500 ersten DDR GSA Pallas aus der Modellpalette 1980
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Die GSA Betriebsanleitung 1979
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Mit dem Import der 5.000 nächsten 81er und
82er GSA
Pallas Modelle gab es dann den modifizierten 1,3 Liter 646 Motor mit Transistorzündung, Plastikradkappen und zwei
Außenspiegel, wiederum nur in der
Ausstattungsvariante "Pallas".
Das integrierte Radio war jetzt von Philips. |
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In dem eigens für die DDR
erstellten Prospekt, auf dem der GSA Pallas
jedoch ohne zweiten Außenspiegel und ohne
Schmutzlappen abgebildet ist, kann man unter
"Fahrsicherheitsleistung" lesen:
Lichthupenschalter,
automatische
Sicherheitsgurte
vorn und hinten,
Einstellung
der Fahrhöhe,
Scheibenwischer mit zwei
Wischgeschwindigkeiten und intermittierendem
Wischen, Nebelschlußleuchten,
Fern- und
Abblendlicht mit Halogenlampen, Rückfahrleuchten,
Elektrische Scheibenwaschanlage,
Heckscheibenheizung,
Rückblickspiegel mit Tag-
und Nachtposition, Rheostat für
Instrumentenbeleuchtung,
Kindersicherungsverriegelung der Hintertüren,
von innen verstellbare Außenspiegel,
Schmutzfänger an Hinterrädern.
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Zur Erklärung:
Einstellung der Fahrhöhe = Einstellung der Bodenfreiheit
intermittieren
=
lat. intermittere = unterbrechen/aussetzen =
Intervallschaltung
Rheostat
= Spannungsteiler - Potentiometer = Dimmer |
Der DDR Pallas (so wird der DDR GSA gern vereinfacht
genannt, weil er dort eben nur in dieser Version existent
war)
von Gabi Okner wurde am 3.11.1981 vom
Erstbesitzer mit dem
Kennzeichen TJR 7-57 in Chemnitz, Sachsen zugelassen. Im Oktober
1998 nach Leipzig verkauft und von Gabi dann im Jahre 2000 übernommen.
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Die
GSA Betriebsanleitung 1981
Jetzt mit der Chokekontrolle im Display, die Lupenwalzen
immer noch grün. |
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Leider bekam im sozialistischen Einheitsstaat
nicht jeder Bürger die Chance zum Erwerb eines GSA.
In Frage kommende Käufer mußten bereits eine
Fahrzeugbestellung über die IFA vorliegen haben bzw.
befanden sich kurz vor der
Fahrzeugzuteilung. Nicht berücksichtigt wurden dabei
Fahrzeugbesteller eines Trabant. Eventuell eine Maßnahme, um
den Kreis der Berechtigten klein zu halten, gegenüber der
geringen Anzahl an verfügbaren GSA.
Geeignete Kunden wurden kurzfristig schriftlich, in
Einzelfällen auch telefonisch informiert und konnten sich
zum Erwerb eines GSA Pallas umentscheiden. Dieser Vorgang
war auch bei anderen PKW-Käufen durchaus üblich. |
EVP =Einzelhandelsverkaufspreis oder auch
Endverbraucherpreis.
In einigen Fällen wurde dies auch nicht in
Anspruch genommen, sondern der Wartburg oder ersatzweise
auch ein Skoda oder Lada gekauft.
Wer nun wirklich würdig war, einen GSA erwerben zu dürfen,
darüber gehen die Meinungen auseinander. Es ist mir
zumindest kein Erstbesitzer bekannt, der mit negativer
politischer Orientierung im Lande aufgefallen war.
Ohne eine gültige Fahrzeugvorbestellung mußten
"Interessierte" die Bewerbung auf einen GSA allerdings über
den kleinen Dienstweg versuchen. Hierfür war dann unter
anderen wieder Alexander Schalck-Golodkowski zuständig, der
nach der Wende folgendes Zitat von sich gegeben hatte:
"Ich habe die DDR stets als eine Leistungsgesellschaft
verstanden. Wer nach "oben" kam, erhielt auch materielle
Vorteile. Hierin lag eine Triebfeder meines Fleißes."
Mir liegt allerdings auch ein GSA-Vorvertrag vor.
Hier hatte ein Mitarbeiter vom Wismut-Uranabbau die
Möglichkeit sich Monate vorher einen GSA beim Wismut-Handel zu sichern.
Der
Wismut-Handel war eine eigenständige Handelsorganisation,
die nur die Mitarbeiter der Wismut beliefert hat. Diese
wurden dadurch etwas bevorzugt behandelt, die Wismut galt
auch als "Staat im Staate".
Die Auslieferung mit endgültigem Kaufvertrag wurde dann
wiederum durch einen VEB IFA-Vertrieb abgewickelt.
Ein Verkaufsprospekt wurde beim Fahrzeugverkauf mit
ausgegeben, falls es vorhanden war.
Anhand meiner Unterlagen gab es verschiedene Kaufvertrags-
und Rechnungsvarianten der VEB IFA-Vertriebe in den
jeweiligen Städten.
Grundsätzlich wurde folgendes im Rechnungstext
berücksichtigt:
"Sie erhielten heute zu unseren Verkaufs-,
Liefer- oder Übergabebedingungen:
Ein PKW Typ Citroën "Grün" , komplett, 5fach bereift,
einschließlich Bordwerkzeug, Verbandkasten, Ersatzlampen,
Warndreieck."
(Die Nennung der PKW-Farbe war zwingend vorgeschrieben. Bei
Umlackierungen mußte eine neue Karosseriefarbe binnen 10
Tagen behördlich gemeldet
und eingetragen werden.)
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Weitere Auslieferungsbestandteile waren inbegriffen, wurden
aber teilweise nicht aufgelistet: ein Feuerlöscher (wie auch
das Warndreieck und der Verbandkasten aus DDR Produktion)
und neben dem
Ersatzlampenset "Norma'" auch das Lampenzubehörset "5 GX ZC 9 858
323 U", welches Ersatzsicherungen für den GSA enthielt.
Optional dazugekauft werden konnte, wenn vorhanden,
eine 1L-Flasche LHM aus Frankreich.
In meiner originalen Bordwerkzeugtasche mit unbenutztem
Werkzeug befindet sich der Herkunftsnachweis "Made in W. Germany". Diese Tasche war nicht
frei verkäuflich, sondern ausschließlich ein
Ausstattungsbestandteil des GSA in der DDR. Diese
Werkzeugtasche, in ähnlicher Bestückung mit Werkzeug, ist
schon aus Zubehörverkaufen der Firma Citroen aus "GS"-Zeiten
in der Accessoirie bekannt.
Die Kfz-Zulassung, Versicherung und Steuer wurden jeweils
extra berechnet.
In der Ausstattung der GSA war ein
Feuerlöscher aus dem VEB Feuerlöschgerätewerk
Neuruppin, so wie er auch für Trabant und Co. zu
haben war.
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In Gabis DDR GSA von 1982 befand sich bereits
dieser Feuerlöscher aus Remscheid (BRD).
Er erhielt in Zwenkau
(südwestlich von Leipzig) vom
Brandschutz-Service Binger die nötige
Prüfplakette für die DDR. |
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1 Liter LHM aus Frankreich
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Ersatzlampenset mit Ersatzsicherungen. |
Das Warndreieck aus DDR Produktion. |
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Grund
für die im Kaufpreis enthaltenen
Erstausstattungsbestandteile beim GSA waren die
Durchführungsbestimmungen der STVZO zur Erteilung für die
"Allgemeine Betriebserlaubnis für Importfahrzeuge und
Einzelabnahmen". Diese wurden im Jahre 1981 noch einmal im
Einvernehmen mit den Leitern der zuständigen zentralen
Staatsorgane überarbeitet. Hierin waren nicht nur die
hinteren Schmutzfänger für Fahrzeuge über 50 km/h (in der
STVZO von 1979 noch 30 km/h) Pflicht,
sondern sind auch die Außenspiegel erwähnt, welche dem
Fahrer eine genaue Rundumsicht ohne toten Winkel ermöglichen
sollte.
Unter § 37 "Ausrüstung" steht dort zu lesen:
"Jedes Kraftfahrzeug muß mit Werkzeug ausgerüstet sein, damit
während der Fahrt entstehende leichtere Schäden behoben
werden können. Es sind weiterhin je eine Ersatzglühlampe und
je eine Ersatzsicherung von jedem für das Fahrzeug
vorgeschriebenen Typ mitzuführen.
Folgende Ausrüstung muß bei Kraftfahrzeugen (außer
Krafträdern) mitgeführt werden:
a) ein Feuerlöscher, b) ein Verbandkasten für erste
Hilfe, c) eine Sicherungsleuchte oder ein Warndreieck."
In der STVZO von 1979 wurde das Warndreieck noch
Autobahndreibock genannt.
Da eine Anhängezugvorrichtung ein freies Zubehör bei Citroën
ist, konnte diese auch in der DDR nachträglich erworben und
angebaut werden.
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Diese Anhängezugvorrichtung war eine
Eigenentwicklung in der DDR vom Fahrzeugbau
Franke in Dresden. Der Preis 1982 inklusive
Anbau 335,30 Mark der DDR.
Sie bekam eine Betriebserlaubnis ausschließlich
für den GSA als Limousine und darf nur an einen
in die DDR importierten GSA montiert werden.
Warum laut dieser Anbauanweisung allerdings bei
der Montage das
Reserverad des GSA ausgebaut werden sollte, kann
ich nicht sagen.
Diese Anhängezugvorrichtung wurde auf einen GSA
mit Erstzulassung in der BRD montiert und dem
TÜV vorgeführt, der hier die Abnahme
wegen fehlender Prüf- und Abnahmeprotokolle verweigerte.
Dies hat sich inzwischen auf Nachfrage beim TÜV
geändert. Die unten stehende Anbauanleitung mit
der KTA-Nummer 1637 sollte zur Abnahme an allen
GSA Limousinen ausreichend sein.
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Dazu gab es die Garantiebedingungen samt einem
Werkstättenverzeichnis mit der Auflistung von
18 geschulten Reparaturwerkstätten für den GSA
in der DDR.
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In 1990 standen auf der
aktualisierten DDR-Händlerliste bereits 81
Vertragspartner, teilweise schon als
Citroën-Import/Service ausgewiesen.
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1991 kam noch ein Katalog für das
Citroën-Kundendienstnetz von der CDAG für
Ostdeutschland mit 150
Kundendienstwerkstätten dazu.
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Neben
dem GSA für die werktätige Bevölkerung sind auch
einige Fahrzeuge im Staatsdienst unterwegs gewesen.
Dieser GSA Pallas von Roman Pätzel scheint ein solcher
gewesen zu sein. Er war, Zeit seines DDR-Aufenthaltes in
Berlin Mitte, angemeldet. Laut seiner Legende wurde er
aber in Dresden gefahren. |
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GSA Betriebsanleitung 1982
mit der Anzeige für das Econoscop,
einer Anzeige für wirtschaftliche Fahrweise.
Jetzt mit schwarzen Ziffern auf orangefarbenen Walzen. |
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Einlegeblatt für Modelljahr 82 in der Betriebsanleitung für
GSA Pallas Importfahrzeuge |
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Insgesamt
5.500 GSA Pallas wurden von 1979 bis Ende 1982 für
gleichbleibend
38.850 Mark in der DDR verkauft. Dazu kamen Kosten für
KFZ-Steuer, Versicherung und Zubehör.
Mein jadegrüner GSA wurde vom Erstbesitzer im Dezember 1981 in Berlin
gekauft und zugelassen. Die
DDR-Fahrzeugbestellung lautete auf den 29.12.1975. Zusätzlich
zum Kaufpreis von 38.850,00
Mark waren Beträge von 19,00 Mark für die Zulassung inkl.
Kennzeichen, 222,00 M für KFZ-Steuer und Haftpflicht und
325,00 M
für die Kasko-Versicherung fällig. Ein Gesamtbetrag
von 39.411,00 Mark der DDR.
Hier mit den Inox-Radblenden vom Modell 1980. Die
Windabweiser für die Fahrer- und Beifahrerfenster konnten in
der DDR nicht erworben werden. Sie waren nur über den Umweg
als Mitbringsel von Westverwandtschaft erhältlich. Auf
diesem Weg sind auch kostengünstig einige andere Ersatzteile für den GSA
beschafft worden.
Beim privaten Verkauf des GSA, und das wie
oben angesprochen
gelegentlich gleich nach Erwerb, wurde allerdings ein sehr viel
höherer Fahrzeugswert erlangt, wobei durchaus der doppelte
Neupreis erzielt werden konnte.
Aufgrund einer KFZ-Tauschvereinbarung wechselte ein GSA (Kaufdatum 5.11.1981) im Mai 1989
für den
amtlichen Taxpreis von 29.000,-- Mark den Besitzer.
Getauscht wurde gegen einen Lada 2103 mit dem Taxpreis von
13.500,-- M und einer auf den 5.11.1973 lautenden DDR-Fahrzeugbestellung.
Ein Wertausgleich von 15.500,- Mark wurde in bar geleistet.
Die Ersatzteileversorgung für den GSA selbst war zuweilen
recht gut organisiert, Werkstattprobleme gibt es ja überall
mal. Zu erheblichen Reparaturwartezeiten konnte es
gelegentlich kommen, weil das entsprechende Ersatzteil nicht
auf Lager war. In solchen Fällen kam es auch schon vor, daß
der GSA kurzerhand nach Westberlin verbracht und dort von
einer Citroënwerkstatt repariert wurde. Preise für Ersatzteile waren
auf dem gleichen teuren Niveau wie der Kaufpreis des GSA
selbst. Hier ein paar Beispiele von Rechnungsbelegen:
1984 - Dresden: |
1 Pneumantreifen 155 SR 15 |
185,- M |
1984 - Dresden: |
1 Liter LHM |
32,20 M |
1986 - Dresden: |
1 Benzinfilter
1 Ölfilter
1 Bremssattel
1 Stck. H4 Lampe |
28,- M
24,50 M
450,- M
56,- M |
1986 - Berlin: |
Erneuerung des Auspuffs ab dem Y-Rohr,
eine Werkstattrechnung von |
1.150,- M |
1989 - Dresden: |
Stoßfänger vorn
Stoßfänger hinten
inklusive Anbau |
450,- M
450,- M
1042,80 M |
1989 - Berlin: |
4 Liter LHM
pro Liter |
231,20 M
57,80 M |
1989 - Berlin: |
Durchsicht mit Öl-, Kerzen- und
Luftfilterwechsel samt LHM, Rechnungsbetrag |
683,40 M |
1990 - Dresden: |
1 Rücklicht
1 Wischermotor
4 Bremsklötze vorn
BK hinten |
395,- M
680,- M
220,- M
120,- M |
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Der "Ratgeber KFZ-Elektrik"
transpress, VEB Verlag für Verkehrswesen in
Berlin, nahm in seiner 8. Auflage in
der Rubrik Zündkerzen unter "Importfahrzeuge" nun
auch den
GSA Pallas auf. Angegeben wurden für den GSA die
Isolator Spezial APM 14-200/2 mit einem
Elektrodenabstand von
0,6 mm.
Die Zündkerzen wurden im VEB
Werk Elektrokeramik in Sonnenberg hergestellt .
1984 erschien die erste Auflage "Vergaserinstandhaltung" vom VEB Verlag Technik
in Berlin, in dem die Vergasereinstellwerte des
Weber-Vergasers 30 DGS
für den GSA bis Bj. 1981 aufgelistet sind.
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Auf der Leipziger Herbstmesse 1981 war Citroën mit den Modellen
2CV Club, LNA, Visa, CX und dem GSA Pallas vertreten.
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Das Gelenkwellenwerk in Mosel, das zum VEB
Automobilbau Sachsenring Zwickau gehörte, geht auch in
diesem Jahr in
Produktion.
Als Kapazitätsgröße hatte man 820.000 Paar Gelenkwellen, also 1.640.000 Stück insgesamt festgelegt. Die
Kostenkalkulation belief sich auf 747 Millionen Valutamark
sowie 129,4 Millionen Mark in Leistung der DDR. Als
Refinanzierung setzte man auf eine mehrjährige Lieferung von
300.000 Satz Gelenkwellen jährlich an Citroën Frankreich.
Die restliche Menge sollte per 270.000 Satz in die CSSR
geliefert und 250.000 im eigenen Land verarbeitet
werden.
Am 27. April 1983 wurde das Gelenkwellenwerk Zwickau-Mosel
(70.000 qm Gebäude auf 220.000 qm Gelände) fertiggestellt.
800.000 Sätze Gelenkwellen konnten pro Jahr gefertigt werden.
Hiervon wurden 85% auf der Basis des 1978 unterzeichneten
Vertrags als Kompensationsgeschäft nach Frankreich
geliefert.
Erzielbar war selbstverständlich eine sehr viel höhere
Produktionszahl an Gelenkwellen, doch präzise Planwirtschaft
wußte dies zu verhindern. Keinesfalls mangelte es an gut
geschulten Facharbeitern, sondern an einem Vorrat an
Ersatzteilen der neuen Maschinentechnologie. Diese wurden
umgehend dann bestellt, wenn sie gebraucht wurden. Da konnte
eine Ersatzteilbestellung schon mal eine oder mehrere Wochen
dauern und so lange standen entsprechende Maschinen halt
still.
Die Vorstellung der "neuen Gelenkwelle" mit dem "eigens
für den -Trabant 601- konzipierten Tripode-Verschiebegelenk"
wurde in der DDR Zeitschrift KFT 10/84 mit einem Bericht von
4½ Seiten in höchsten Tönen gelobt. Die Firma Citroën
wurde dabei nicht erwähnt.
Dr.-Ing. H. Großmann und Dipl.-Ing. G. Schanz aus der
Versuchsabteilung im Sachsenring Automobilwerk Zwickau, ein
Betrieb des IFA-Kombinat Personenkraftwagen, faßten nach
ausführlicher Beschreibung zusammen: "Die neue
Gleichlaufgelenkwelle am Trabant 601 entspricht in ihrer
Konstruktion dem internationalen Standard. Dabei werden im
Vergleich zur bisher verwendeten Scharniergelenkwelle, die
weiterhin für den Ersatzteilbedarf produziert wird, eine
wesentliche Verbesserung des Fahrkomforts sowie erhöhte
Grenznutzungsdauer und Funktionssicherheit bei
gleichzeitiger Verringerung der Übertragungsverluste und des
Wartungsaufwandes erzielt. Der serienmäßige Einsatz der
Gleichlaufgelenkwelle stellt einen spürbaren Beitrag zur
Gebrauchswerteerhöhung und zur Senkung des
Schmiermittelverbrauches bei Fertigung und Wartung des
Trabant 601 dar."
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In
einem vom VEB-IFA-Kombinat
Personenkraftwagen Karl-Marks-Stadt
herausgegebenen Ersatzteilkatalog von Mitte 1984 steht über
die Gelenkwelle aus Mosel zu lesen:
"Hochwirksame Elemente zur Kraftübertragung fertigt unser
Betrieb in Zwickau.
Was extra übertragen werden muß, ist das Antriebsdrehmoment.
Wir bieten dafür Gelenkwellen mit abgedichteten, in
Schmierstoff laufenden Gelenkwellen. IFA fertigt
Gelenkwellen für PKW-Frontantriebe als Montagegruppe. Diese
Gruppe besteht aus einer Welle, einem Kugelgleichlaufgelenk,
einem Tripode-Verschiebegelenk. Für jede Kraftübertragung
sind zwei Wellen notwendig. Gleich lang oder ungleich lang,
je nach Triebwerklage. Der VEB SACHSENRING AUTOMOBILWERKE
ZWICKAU im IFA-Kombinat PKW weiß,
wie Kraft verlustarm übertragen wird." |
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Auch in weiteren DDR-Fachzeitschriften wurde der GSA Pallas
immer wieder beschrieben.
So z.B. in der technischen
Zeitschrift des Kraftfahrwesens
"KFT-Kraftfahrzeugtechnik"
(schwarz-weiß, aber auch in
Farbe), der Zeitschrift
"Der deutsche
Straßenverkehr"
oder in dem populärwissenschaftlichen-
technischen Jugendmagazin
"Jugend + Technik"
nebst dem
"Ratgeber transpress"
für KFZ-Konservierung findet sich der
GSA Pallas ab der Erstausgabe 1984 wieder.
Im
"Motor-Jahr" Buch 82
vom transpress VEB Verlag für
Verkehrswesen wird die ungewöhnliche, aber gestalterisch
gelungene Form des GSA Pallas kurz angesprochen, da er ja
seit einiger Zeit zum Importprogramm der DDR gehört.
In der
Ausgabe 84/85 kommt dann ein vierseitiger Bericht über die
GSA Hydraulik.
Der neue BX wird ebenfalls erwähnt. |
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Farbfoto des GSA Pallas mit Teppicheinlage
aus der KFT 10.81.
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GSA
Pallas aus der KFT 8.82
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Ansichtskarte der DDR aus den 80ern
Ein GSA Pallas Importwagen der
zweiten Generation. |
Sehr interessant ist auch die Zuschrift von Herbert
Haferkorn aus Oschatz.
Er hat sich 1985 ein Zündeinstellgerät ZEG 1 N, ein
Lichtblitzstroboskop der Firma VEB Elektrogerätewerk Suhl,
zugelegt. Dies Gerät kann eingesetzt werden bei Zwei- und
Viertakt-Fahrzeugen wie Trabant, Wartburg, Lada, Dacia,
Skoda und Zastava und wird nicht über die Bordspannung des
Fahrzeugs betrieben, sondern mit Lichtstrom, 220 Volt.
In der Betriebsanleitung wird dann darauf hingewiesen, daß
dies Gerät nicht für Einstellarbeiten am PKW-Typ "Citroen
GSA Pallas" geeignet ist.
Eine sehr fürsorgliche Angabe, denn bei der Handhabung am
GSA ab Baujahr 1980 würde das Zündmodul für die
elektronische Zündung durch die 220 Volt wohl zerstört
werden.
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Doch trotz überwiegend sehr penibler Pflege (Elaskon-Hohlraumversiegelung) und Wartung wurden die GSA Pallas nach
dem Fall der deutsch-deutschen Grenze leider sehr häufig beim Kauf von
Neufahrzeugen in Zahlung gegeben und dann verschrottet bzw.
von den Besitzern selbst entsorgt. Die neue Zeit war nun mal
unwiderruflich angebrochen. Es gab allerdings auch einige
sehr gut erhaltene Exemplare, die einigen Händlern zu schade
für die Schrottpresse waren.
Noch im Jahre 2004 haben Gabi und ich, direkt aus dem
Showroom eines Citroënhändlers Nähe Magdeburg einen
GSA Pallas erworben. Dieser mit Zierleiste in der
Frontscheibendichtung.
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Und auch aus Zerbst holten wir im Dezember 2006 noch das
Ausstellungsstück GSA
direkt aus dem Verkaufsraum eines ehemaligen
Citroën-Händlers. Der Wagen stand dort seit 1996. |
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Allerdings gibt es solche vergessenen Fahrzeuge auch heute
noch, wie jüngst im Forum des ACC im Zuge einer Urlaubsreise
durch Thüringen zu lesen war.
Eine Statistik zu noch existierenden GSA aus
DDR-Vergangenheit ist leider nicht zuverlässig, da bei der
Umschreibung der KFZ-Briefe auf bundesdeutsche Richtlinien
nicht nur die dem DDR-GSA zugewiesene Schlüsselnummer 493,
sondern auch aus Nichtwissen einiger Mitarbeiter bei den KFZ-Zulassungsstellen die Nummer 393 eingetragen worden
ist.
Unter der Schlüsselnummer 393 verschwindet dann der DDR-GSA
unter "ferner liefen" bei den GSA 1300ccm Motorversionen, von denen allerdings laut KBA-Statistik 2008 auch nur noch 160
Stück angegeben werden.
Heute werden bereits GSA mit "Roten Kennzeichen"
(06..,07..)
gefahren, wie bei mir selbst.
Ein Sonderkennzeichen kann für mehrere
Fahrzeuge Gültigkeit haben, die jeweils nicht vom KBA
registriert werden.
Auch überjährig abgemeldete
Fahrzeuge sind nicht aufgeführt, wie sie immer noch seit langen Jahren schon als
Ausstellungsstücke bei einigen Citroën-Händlern (siehe oben)
oder als Restaurationsobjekte in Scheunen stehen.
Laut der letzten
Statistik des KBA von
01.01.2009 sind noch 52 GSA
Pallas aus der DDR registriert.
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7 DDR GSA Pallas auf dem GS/A IG
Sommertreffen 2004 in Rötgesbüttel.
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Geschrieben von Günter Busse
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GS/A IG, 2009 |
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